SAS-Kabel für eine schnelle und sichere Datenübertragung
In Hochleistungssystemen werden oft SAS-Massenspeicher (Serial Attached SCSI) eingesetzt, die als Nachfolger des SCSI-Standards für höchste Datentransferraten bei gleichfalls hoher Ausfallsicherheit bürgen. Die dazugehörigen SAS-Kabel dienen der Verbindung vom Controller zu den Endgeräten. Dabei können sowohl interne als auch externe Endgeräte angesteuert werden.
Technische Merkmale von SAS-Kabeln
Aufgrund der Vielzahl von Stecker-Standards sind SAS-Kabel in vielen unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Einzige gemeinsame Merkmale der Kabel sind ihre Länge von in der Regel entweder 0,5 m oder 1 m und die spezifizierten maximalen Datenübertragungsraten von entweder 3 Gbit/sek. oder 6 Gbit/sek. Je nach verwendetem SAS-
Adapter können Mini SAS-Stecker oder herkömmliche SAS-Anschlüsse für den Controller vorgesehen sein. Am anderen Ende des Kabels können in der Regel ein bis vier Endgeräte - hauptsächlich SAS-
Festplatten -– angeschlossen werden. Dazu sind die Kabel in Multi-Line-Ausführung mit einer entsprechenden Anzahl von Datenleitungsanschlüssen versehen. Die Steckernormen der SAS-Spezifikation gestatten dabei sieben bis 26 Pole. Aufgrund der technischen Nähe zu den gängigen SATA-Standards können SAS-Kabel auch zum Betrieb von
SATA-Festplatten oder optischen Laufwerken nach dieser Spezifikation genutzt werden. Teils sind die Kabel zur Energieversorgung bereits in den SAS-Stecker integriert, so dass keine zusätzlichen Anschlüsse benötigt werden, um das Endgerät mit Betriebsenergie zu versorgen.
SAS-Kabel und ihre mechanische Beschaffenheit
Intern verwendete SAS-Kabel sind meist mit an dem Kabel vergossenen Kunststoffsteckern ausgestattet. Dabei können die Stecker gerade oder abgewinkelt sein, um so auch an ungünstig platzierten Laufwerkskäfigen die Kabel sicher und ohne Druck anbringen zu können. Für externe Verbindungen werden dagegen oft sehr hochwertige Kabel und Stecker genutzt: Die Kabel sind meist durch einen Kupfermantel abgeschirmt und sorgen so für eine hohe Störfestigkeit. Zudem weisen die externen SAS-Kabel häufig eine AWG-Zertifizierung auf, die eine gleichmäßig hohe Qualität des Kabels bestätigt. Auch die Stecker sind für die höhere mechanische Beanspruchung im Vergleich zu internen SAS-Kabeln vorbereitet: Oft sind sie mit Metallclips versehen, um ein versehentliches Herausrutschen des Steckers aus der Buchse bei Zugbelastung des Kabels zu vermeiden. Einige extern zu nutzende SAS-Kabel sind zusätzlich mit Rändelschrauben ausgestattet, um die Steckverbindungen fest zu fixieren.
Unterschiede im Vergleich zu SCSI-Kabeln
Da es sich beim SAS-Standard genauso wie bei SATA-Verkabelungen um eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung handelt, sind keine Terminatoren nötig. Während diese bei SCSI-Kabeln (SCSI Kabel) teils in das Kabel am Ende eingearbeitet sind oder einen Stecker beanspruchen, fallen diese bei SAS-Kabeln komplett weg. Dadurch können SAS-Kabel deutlich kompakter ausgeführt werden: Sie sind entweder als schmales Flachbandkabel oder als Rundkabel erhältlich. Schirmung und daher auch Kabeldicke sind wesentlich geringer als bei SCSI-Kabeln, so dass SAS-Kabel sehr flexibel im Computergehäuse geführt werden können.
Steckerbauformen
Für interne Verbindungen haben sich beim SAS-Standard SFF8482- und SFF8484-Stecker durchgesetzt, die als Flachbandstecker sieben oder 32 Pins aufweisen und sich zum Anschluss eines oder von bis zu vier Laufwerken an einen Host eignen.
Die sogenannten Infiniband-Stecker (SFF8470-Spezifikation) dienen dagegen externen Verbindungen und sind meist aus Metall ausgeführt, um so eine bessere Festigkeit gegen Störeinstrahlungen zu gewährleisten.
Mini-SAS- oder -extern mSAS-Stecker - sind nochmals verkleinerte Bauformen herkömmlicher SAS-Stecker. Diese nach den SFF8087- und SFF8088-Spezifikationen gefertigten Stecker gestatten den Anschluss von bis zu vier Geräten an einen Hostadapter mit einem einzigen Kabel. Diese Stecker sind von ihrer physikalischen Beschaffenheit her auch für zukünftige, noch schnellere SAS-Standards geeignet.
Im High-End-Segment bei professionellen Serverinstallationen mit hohem Datenaufkommen sind SAS-Infrastrukturen aufgrund ihrer technischen Reife und langen Lebensdauer sowie auch ihrer großen Investitionssicherheit die erste Wahl, wenn ein optimaler Kosten-Nutzen-Effekt erreicht werden soll.