Waschmaschinen für unterschiedliche Zwecke
Sind Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche verschmutzt, müssen sie gewaschen werden. Doch Waschmaschine ist nicht gleich Waschmaschine. Man unterscheidet beispielsweise zwischen Waschmaschinen für den Haushalt und für gewerbliche oder industrielle Zwecke wie Industriewaschmaschinen, Waschschleudermaschinen, Kontinueanlagen sowie Hygiene-Waschmaschinen. In Waschsalons arbeitet man mit Münzwaschmaschinen, das sind Selbstbedienungswaschmaschinen, die durch Einwerfen von Wertmarken in ein
Münzschaltgerät funktionieren. Daneben gibt es noch Waschtrockner, eine Kombination aus Waschmaschine und Trockner.
Welche Dinge es vor dem Kauf einer Waschmaschine zu beachten gilt und weitere Hinweise möchten wir Ihnen mit diesem Einkaufsratgeber geben.
Waschmaschinen für den privaten Bereich
Vor dem Kauf einer
Waschmaschine sollten Sie sich beispielsweise fragen: Für wie viele Personen soll die Maschine konzipiert sein? Denn danach richtet sich das Fassungsvermögen. Für ein bis zwei Person reicht eine Waschmaschine mit vier bis fünf Kilo Füllmenge, während für drei bis vier Personen sechs Kilo angebracht sind. Bei mehr als fünf oder sechs Personen sollte das Fassungsvermögen sieben Kilo betragen.
Energieeffizienz
Eine Waschmaschine verbraucht Strom und Wasser. Wenn Sie häufiger waschen, sollten Sie deshalb auf die Energieeffizienz achten. Zwar sind diese Geräte teurer in der Anschaffung, allerdings rechnet sich das Gerät im Laufe der Jahre, man geht von 15 Jahren Lebensdauer aus, das schont auch die Umwelt. Insgesamt gibt es sieben Energieeffizienzklassen von „A“ bis „G“, wobei „A“ für einen niedrigen Stromverbrauch steht. Eine sparsame Waschmaschine mit fünf Kilo Fassungsvermögen verbraucht beim Standard-Waschgang mit 60 Grad ca. 0,9 kWh Strom und rund 40 Liter Wasser. Energie sparen können Sie auch, indem Sie die Maschine an einen Warmwasseranschluss anschließen.
Front- oder Toplader
Waschmaschinen sind in zwei Ausführungen erhältlich, als Top- oder Frontlader.
Bei einem
Toplader geben Sie die Wäsche von oben in die Waschtrommel. Diese Bauform bietet sich vor allem dann an, wenn Sie wenig Platz bzw. nur beengten Raum zur Verfügung haben. Allerdings können Sie der Wäsche beim Waschvorgang nicht zu sehen. Dafür befinden sich die Bedienelemente oben, was die Handhabung erleichtert.
Bei einem
Frontlader geben Sie die Wäsche nicht von oben, sondern von der Frontseite in die Maschine. Die Öffnung, auch Bullauge oder Türschauglas genannt, befindet sich etwa auf Kniehöhe, was das Befüllen bzw. Leeren der Maschine erschwert. Die Bedienelemente befinden sich über der Öffnung. Vorteil dieser Bauform ist neben der meist größeren Trommel und auch die Möglichkeit, die Maschine beispielsweise in eine bestehende Küchenzeile zu integrieren und den Platz der Oberseite als Arbeits- oder Abstellfläche zu benutzen. Frontlader werden wesentlich häufiger gekauft als Toplader, da sie meist günstiger sind, allerdings benötigen sie auch mehr Platz.
Diverse Funktionen
Moderne Waschmaschinen verfügen über diverse Programme, die das Waschen erleichtern und dabei die Kleidung schonen. Eine Dosierautomatik ist von Vorteil, schließlich sorgt sie für die richtige Dosierung von
Waschmittel und
Weichspüler, während bei der Mengenautomatik automatisch die benötigte Wassermenge errechnet wird.
Ein so genannter Aqua- bzw. Wasserstopp verhindert, dass es zu einem Wasserschaden kommt. Ein eingebauter Sensor sorgt beispielsweise dafür, dass die Wasserzufuhr gestoppt wird, wenn es zu einem Wasseraustritt kommt. Ist diese Funktion nicht bereits im Gerät integriert, kann ein
Wasserstopp auch nachträglich eingebaut werden.
Eine Restzeitanzeige ist ebenfalls ideal, um die für den Waschgang verbleibende Zeit zu erkennen. Des Weiteren können Sie die Waschmaschine auch so programmieren, dass die Wäsche zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig ist.
Restfeuchte und Wasserhärte
Beim Kauf einer Waschmaschine sollten Sie auch auf die Schleuderwirkungsklasse, die von „A“ bis „G“ reichen, achten. Während Geräte mit der Klasse „A“ eine Restfeuchte von weniger als 45 Prozent haben, enthalten Geräte der Klasse „G“ eine Restfeuchte von 90 Prozent. Je kleiner die Restfeuchte ist, umso weniger Energie wird beim anschließendem Trocknen mit einem Trockner verbraucht. Trocken Sie Ihre Kleidung generell an der Luft ist eine Schleudereffizienzklasse „B“ oder „C“ mit einer Drehzahl von 1.200 bzw. 1.000 Umdrehungen ausreichend.
Die Wasserhärte variiert von Region zu Region. Zwar ist hartes Wasser für uns Menschen nicht gesundheitsschädlich, für Haushaltsgeräte wie Wasserkocher und Waschmaschine allerdings schon. Die Dosierung des Waschmittels richtet sich auch nach der Wasserhärte, je weicher das Wasser ist, desto weniger Waschmittel benötigen Sie. Welche Wasserhärte in Ihrer Region vorherrscht, erfahren Sie bei Ihrem örtlichen Wasserversorger.
Tipps zum Waschen und Energiesparen
- Waschen Sie weiße Wäsche bei 60 Grad, so werden Keime und Mikroorganismen abgetötet. Die Annahme, weiße Wäsche bei zu 90 Grad waschen, ist überholt und kostet viel Energie.
- Bei pflegeleichter Wäsche sind 30 Grad, bei bunter oder normal verschmutzter Wäsche reichen 40 Grad aus. Bei 60 Grad sollten Sie stark verschmutzte Wäsche waschen.
- Achten Sie darauf, dass die Trommel immer gut gefüllt ist. Allerdings wird die Wäsche nicht richtig sauber, wenn sie zu voll ist.
- Dosieren Sie Waschmittel und Weichspüler sparsam, um eventuelle Flecken auf der Kleidung durch Waschmittel zu vermeiden.
- Wenn Sie die Möglichkeit haben, trocknen Sie Kleidung an der Luft, das schont Ihren Geldbeutel und die Umwelt.
- Benutzen Sie ein Vorwaschprogramm nur, wenn die Wäsche stark verschmutzt ist.
Waschtrockner – Kombination aus Waschmaschine und Trockner
Ein
Waschtrockner ist eine Kombination aus Waschmaschine mit eingebautem Trockner. Er dient zum Waschen und anschließendem Trocknen Ihrer Wäsche durch Luftströme. Durch dieses Gerät sparen Sie nicht nur Platz und Zeit, auch das Umladen der Wäsche von der Waschmaschine in den Trockner entfällt. Ein Waschtrockner lohnt sich vor allem dann, wenn Ihnen nur wenig Platz zur Verfügung steht, Sie häufig waschen und keine Möglichkeit haben, die Wäsche an der Luft zu trocknen.
Nachteilig bei diesem
Elektrogerät wirkt sich allerdings die Tatsache aus, dass die Trommel nicht zu voll sein darf und sollte je nach Modell die Dreikilomarke nicht übersteigen. Aus diesem Grund ist es häufig notwendig, die Füllmenge zu reduzieren, das bedeutet, nasse Wäsche aus dem Waschtrockner zu entnehmen, sie zwischenzulagern und nacheinander zu trocknen.
Für das Trocknen der Wäsche benötigt das Gerät Frischwasser zur Kondensation der Umluft. Dafür werden ungefähr zehn Liter pro Kilo Wäsche benötigt. Um die dafür benötigten Energiekosten sowie Trocknungsdauer zu reduzieren, ist es ratsam, die Wäsche mit einer hohen Umdrehung zu schleudern und so dass sie weniger Restfeuchte enthält.
Wäschetrockner – trocknet Ihre Wäsche automatisch
Nicht immer ist es möglich, Wäsche an der Luft zu trocknen. Wenn es einmal schnell gehen muss, empfiehlt sich ein
Wäschetrockner. Dieser wetterunabhängige Trockner bietet auch einen entscheidenden Vorteil für Allergiker. Denn trocknen Sie Wäsche an der frischen Luft, besteht die Gefahr, dass sich Schmutzpartikel und Allergene in der feuchten Wäsche festsetzen können, was zu Reizungen führen kann. Ein Trockner lohnt sich vor allem dann, wenn Sie häufig waschen und nur wenig Platz zum Trocknen zur Verfügung steht. Er ist auch die optimale Lösung für professionelle Wäschereien. Je nach Modell ist es sogar möglich, innerhalb einer Stunde zwei oder drei Waschmaschinenladungen zu trocknen. Für diese Zwecke empfiehlt sich ein
Gewerbe-Wäschetrockner. Sie unterscheiden sich beispielsweise in dem höheren Fassungsvermögen.
Ablufttrockner, Kondensationstrockner und Wäschetrockner mit Wärmepumpe
Bei Wäschetrocknern unterscheidet man unter anderem zwischen Abluft-, Kondensations- und Wärmepumpentrockner.
- Bei einem Ablufttrockner wird die feuchte Luft aus der Wäsche über einen Schlauch bzw. Abluftrohr nach Draußen abgegeben, wofür meist ein Mauerdurchbruch nötig ist bzw. das Gerät in der Nähe eines Fenster aufzustellen ist. Ablufttrockner benötigen weniger Energie und sind kostengünstiger in der Anschaffung.
- Bei Kondensationstrocknern wird die aus der Wäsche entzogene Feuchtigkeit mit Hilfe eines Schlauchs in einen Abfluss geleitet bzw. in einer Wanne, die regelmäßig geleert werden muss, aufgefangen. Diese Geräte sind ideal für Mietwohnungen, da eine Steckdose genügt und sie unabhängig vom Wasserkreislauf funktionieren. Da das Gerät beim Trocknen die entstehende warme Kühlluft an die Umgebungsluft abgeführt, sollten Sie es in einem kühlen Raum unterbringen. Nachteilig wirkt sich bei Kondensationstrockner der höhere Anschaffungspreis, die höheren Energiekosten als auch die Reparaturanfälligkeit aus.
- Neu auf dem Markt sind so genannte Wärmepumpentrockner, die sich das Prinzip der Wärmepumpe zunutze machen. Dabei wird die Zuluft durch den heißen Teil der Pumpe aufgeheizt, wodurch die Feuchtigkeit der Abluft am kalten Teil kondensiert. Im Gegensatz zu Kondensationstrockner benötigen sie nur die Hälfte an Energie, was sich allerdings im Kaufpreis niederschlägt. Als Nachteil erweist sich ebenfalls der hohe Geräuschpegel und die erhöhte Störanfälligkeit. Des Weiteren sind Trockner erhältlich, die an die Zentralheizung angeschlossen werden und die die notwendige Warmluft über einen Wärmetauscher erhalten.
Industriewaschmaschinen – für Dauerbetrieb konzipiert
Im Unterschied zu handelsüblichen Waschmaschinen verfügen
Industriewaschmaschinen meist über ein leistungsfähigeren Motor, ein höheres Ladevolumen und sind zudem viel größer. Kein Wunder, schließlich muss das Gerät große Mengen an Wäsche bewältigen, 30 Kilo Verfassungsvermögen sind keine Seltenheit. Eine gewöhnliche Maschine stößt hier schnell an ihre Grenzen.
Verwendet werden Industriewaschmaschinen daher unter anderem in Reinigungsfirmen, Wäschereien oder Hotels. Also überall dort, wo viel Wäsche anfällt. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie im Dauerbetrieb laufen. Um die Kosten für diese gewerblichen Waschmaschinen gering zu halten, verbrauchen sie sehr wenig Wasser und Strom. Hohe Umdrehungen beim Schleudern sorgen für eine effiziente Entwässerung und so für eine geringere Restfeuchte. Dadurch verkürzt sich der anschließende Trocknungsprozess.
Mopp-Waschmaschine – ideal für Gebäudereinigungsfirmen
Bei der Reinigung von Gebäuden ist das Schmutzaufkommen groß. Die Reinigungsgeräte kommen nicht nur mit Verunreinigungen, sondern auch mit Keimen etc. in Verbindung. Um eine Übertragung auf den Menschen zu verhindern, ist die richtige Reinigung von
Wischmopps und -bezügen von entscheidender Bedeutung. Für Gebäudereiniger empfiehlt sich daher eine Industriewaschmaschine mit Mopp-Sonderausführung bzw. spezielle
Mopp-Waschmaschine. Problematisch bei der Reinigung ist neben dem speziellen Material auch der hohe Flusenanfall. Sie können dazu führen, dass normale Waschmaschinen verstopfen. Mopp-Waschmaschinen sind so konzipiert, dass der Moppabrieb reduziert wird. Außerdem ist es möglich, die Bodenreinigungsgeräte in einem Arbeitsgang mit einem
Moppwaschmittel zu waschen und zu desinfizieren. Wischmopps sollten nach der Wäsche nicht feucht gelagert werden, es wird geraten, sie zuvor zu trocknen.
Hygiene-Waschmaschine – ideal für Pflegeeinrichtungen
In Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern fällt täglich viel Wäsche an. Bei der Reinigung werden nicht gewöhnliche Waschmaschinen verwendet, sondern
Hygiene-Waschmaschinen. In diesen Einrichtungen ist Hygiene und Sauberkeit das A und O, denn Keime dürfen nicht verschleppt bzw. auf andere Personen übertragen werden. Daher ist es laut BGR 500 gesetzlich vorgeschrieben, Wäschereieinrichtungen in eine reine und unreine Seite zu trennen.
Diese Geräte werden auch Trennwand- oder Desinfektions-Waschmaschinen genannt. Um den Anforderungen gerecht zu werden, werden sie in eine Trennwand eingebaut und so der Wäscheraum in eine unreine und reine Seite unterteilt, also in eine Eingabe- und eine Entnahmeseite. Nachdem die Maschine auf der unreinen Seite mit der kontaminierten Wäsche befüllt wurde, muss der Benutzer eine Schleuse passieren, die zur Desinfektion dient. Ist der Waschvorgang beendet, kann die desinfizierte Wäsche auf der reinen Seite entnommen werden.