Textilfarben - vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten auf Stoff
Textilfarben sind Spezialfarben, mit welchen es möglich ist, Stoffe,
Bekleidung und Textilien individuell zu gestalten, zu bemalen und zu dekorieren. Der Kreativität sind dabei beinahe keine Grenzen gesetzt. Mit Textilfarben lassen sich, je nach individuellen Fertigkeiten, sogar professionell wirkende Ergebnisse erzielen. Textilfarben gibt es in flüssiger oder pastoser Form sowie als Stifte und in Tuben zum direkten Auftragen auf Stoff. Zudem sind Textilfarben mit Spezialeffekten erhältlich wie Glitzer- oder Plusterfarben.
Flüssige Textilfarben zum Malen, Drucken und mehr
Flüssige Textilfarben in wieder verschließbaren Gläsern oder Kunststoffbehältern gibt es von verschiedenen Herstellern in einer großen Auswahl. Grundsätzlich unterscheiden die Hersteller zwischen Textilfarben für helle Stoffe und solchen, die auch für das Gestalten von dunklen Stoffen geeignet sind. Letztere sind dickflüssiger und beispielsweise auch für Stempeltechniken verwendbar.
Die
Farben sind untereinander mischbar und mit Wasser verdünnbar. Flüssige Textilfarben können mit Pinseln aufgetragen werden. In verdünnter Form können sie auch großflächig mit einem Schwamm verteilt werden. Die Textilfarben lassen sich durch Fixieren mit dem Bügeleisen dauerhaft haltbar machen. Sie sind waschbeständig bis 40 Grad, manche Produkte sogar bis 60 Grad.
Tipps für das Gestalten mit Textilfarben sowie Hinweise zum Fixieren finden Sie im folgenden Text.
Textilfarben in Tuben, Stifte und Stoffmalkreiden
Textilfarben in Tuben sind mit einer Dosierspitze versehen und können direkt aus der Tube auf den Stoff aufgetragen werden. Einige Produkte sind sogar ohne Fixierung mit dem Bügeleisen dauerhaft haltbar und waschbeständig. Dadurch lassen sich mit diesen Farben auch Textilien gestalten, die nur schwer zu bügeln sind wie zum Beispiel Regenschirme, Haarbänder oder Kappen. Textilfarben in Tuben sind auch als Glitzer- und als Plusterfarbe erhältlich. Plusterfarbe wird nach dem Trocknen mit einem Fön kurz erwärmt. Dadurch plustert sie sich auf und ein reizvoller Effekt entsteht.
Mit
Textilmalstiften lässt sich auf Stoffen zeichnen wie mit einem Filzschreiber. Das erlaubt auch, Konturen vorzuzeichnen und filigrane Motive zu verwirklichen. Sie werden ebenfalls durch Bügeln fixiert.
Stoffmalkreiden sind dickere, mit Papier umwickelte Malstifte. Sie lassen sich besonders einfach auftragen. Deswegen sind sie auch für Kinder gut geeignet. Durch Bügeln werden sie waschmaschinen- und sogar kochfest. Die Stoffmalkreiden sind gut deckend und auch auf dunklen Textilien sichtbar.
Geeignete Textilien
Grundsätzlich lassen sich nicht alle Textilien gleich gut mit jeder Textilfarbe gestalten. Gewebe aus Baumwolle, Leinen, Jute und Seide können mit allen im Handel erhältlichen Textilfarben bemalt werden. Neue Textilien sind jedoch meistens mit einer Appretur versehen. Diese muss zunächst entfernt werden, damit sich die Textilfarben optimal mit dem Gewebe verbinden können. Dazu werden die Textilien ohne Weichspüler bei mindestens 30 Grad gewaschen.
Bei Mischgeweben oder synthetischen Fasern sollten die Herstellerangaben für die Textilfarben beachtet werden. Nur wenige Farben, in der Regel solche, die nicht fixiert werden müssen, sind für Textilien aus Kunstfasern geeignet.
Bei dunklen Textilien muss darauf geachtet werden, dass die gewählten Textilfarben ausdrücklich auch für dunkle Stoffe empfohlen werden.
Tipps für das Gestalten mit Textilfarben
- Am unproblematischsten gelingt das Gestalten von weißen T-Shirts aus Baumwolle, hellen Kissenbezügen oder Jute-Taschen. Sie können mit allen Textilfarben bemalt werden.
- Auf dunkleren und dickeren Stoffen wie zum Beispiel Jeans erzielt man mit den Textilfarben in Tuben sowie Glitzer- und Plusterfarben sehr gute Ergebnisse. Die flüssigen Farben, die für dunkle Textilien angeboten werden, müssen sehr dick oder in zwei Schichten aufgetragen werden, um gut sichtbar zu sein. Möglich ist es außerdem, zunächst eine Schicht weiße, deckende Textilfarbe aufzutragen und diese trocknen zu lassen. Auf diese weiße Farbgrundierung können dann auch Textilfarben aufgetragen werden, die nur für helle Stoffe empfohlen werden. Dies gilt auch für die effektvollen Neon-Farbtöne.
- Vor dem Farbauftrag legt man am besten eine Pappe unter den Stoff bzw. zwischen Vorder- und Rückseite des Bekleidungsstücks, um ein Durchdrücken der Farbe zu verhindern.
- Je flüssiger Textilfarben sind, desto stärker neigen sie dazu, ineinander zu laufen. Für exakt abgegrenzte Farbflächen ist es deswegen zu empfehlen, eine Farbfläche trocknen zu lassen, bevor die angrenzende Fläche mit einer anderen Farbe ausgefüllt wird.
- Flüssige Farben werden mit dem Pinsel aufgetragen. Am besten geeignet sind Borstenpinsel.
- Sehr schöne Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich auch mit Stempeln und Schablonen, die entweder selbst hergestellt oder im Handel erworben werden können. Für gestempelte, kleinere Schriftzüge bietet sich ein Textilstempelautomat mit zugehörigem Textilstempelkissen an.
Das Fixieren der Farben
Zwar gibt es auch einige Textilfarben, die nicht fixiert werden müssen, bei den meisten Farben ist jedoch eine Fixierung nötig, um die Farben dauerhaft haltbar und waschbar zu machen. Bezüglich der Fixierung sollten die Herstellerangaben beachtet werden. In der Regel werden die bemalten Textilien, nachdem die Farben vollkommen getrocknet sind, von hinten mit dem Bügeleisen ohne Wasserdampf und bei Baumwolleinstellung sorgfältig gebügelt.