Das Spektiv für gestochen scharfe Naturbeobachtungen auf große Entfernungen
Spektive sind Beobachtungsfernrohre mit einer extrem starken Vergrößerung. Die
optischen Geräte werden hauptsächlich für die Naturbeobachtung, bei der militärischen Überwachung und gelegentlich auch im Sport eingesetzt. Spektive erzeugen Bilder, die seitenrichtig und aufrecht sind, im Gegensatz zu
Teleskopen. Dadurch kann man auch seltene und scheue Tiere hervorragend beobachten, ohne zu weit in deren Lebensraum einzudringen. Unter Verwendung geeigneter Adapter lassen sie sich auch an Fotos- und
Videokameras anschließen, und so detaillierte Aufnahmen über große Entfernungen durchführen. Die Spektive unterscheiden sich in Vergrößerung, Objektivdurchmesser und den verarbeiteten Gläsern.
Vergrößerungen und Objektivdurchmesser des Spektivs
Es sind Spektive erhältlich mit einer 20 bis maximal 80-fachen Vergrößerung, bei einem Objektivdurchmesser von etwa 40 bis 100 Millimetern. Bei den Spektiven sind immer zwei Zahlen angegeben, beispielsweise 30 x 80. Die erste Zahl steht immer für die Vergrößerung, die Zweite gibt den Objektivdurchmesser an. Die 30-fache Vergrößerung bedeutet, man sieht das beobachtete Objekt auf eine Entfernung von 30 Metern so groß, als wäre es nur 1 Meter entfernt. Das Sehfeld ist aufgrund der starken Vergrößerung sehr klein, weshalb häufig auch Spektive mit einer variablen Vergrößerungseinstellung verwendet werden. Je höher die Vergrößerung, umso dunkler wird das Bild. Um bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gute Bilder zu erhalten, sollte man ein Spektiv mit einem möglichst großen Objektivdurchmesser wählen, denn dabei fällt mehr Licht ins Innere.
Die Qualität der Gläser
Die verwendeten Gläser wirken sich immer auf das Bild aus. Bei stärkeren Vergrößerungen kann es sein, dass bei einfachen Gläsern unerwünschte Farbstiche auftreten. Modelle mit hochwertigen Spezialgläsern dagegen sind häufig auch bei einer 60-fachen Vergrößerung noch farbrein. Sie liefern eine bessere Bildqualität, sind aber etwas kostspieliger.
Immer ein Stativ verwenden
Schon ab einer 12-fachen Vergrößerung ist es oft nicht mehr möglich, das Spektiv so ruhig in der Hand zu halten, dass die Bilder nicht verwackeln. Aus diesem Grund werden die Fernrohre auf Stative gesetzt, die in alle Richtungen beweglich sind. Dafür werden in der Regel
Dreibeinstative verwendet, die entweder über eine Neigekopf- oder Kugelkopfhalterung verfügen. Damit sind Beobachtungen über viele Stunden möglich und die Bilder bleiben immer ruhig.