Röntgenhandschuhe als lebensnotwendiger Strahlenschutz
Werden in einer Praxis oder Klinik Röntgenaufnahmen durchgeführt, ist es unerlässlich, die Mitarbeiter, Patienten und Dritte zu schützen. Auch bei Computertomografien und allen anderen Bereichen, in denen Menschen Strahlung ausgesetzt sind, ist die richtige
Schutzkleidung zwingend erforderlich. Während man die erste Zeit nach Entdeckung der Röntgenstrahlen noch nichts von deren Gefahren wusste, gelten heutzutage strenge Richtlinien, die genauestens einzuhalten sind. Häufiger, ungeschützter Kontakt mit diesen Strahlen kann die DNS, das Gewebe und somit den Körper stark schädigen. Missbildungen, Veränderungen in der DNS und Tumore gehören zu den häufigsten Folgen. Die Schutzkleidung, das Schuhwerk, Helme, Brillen und
Handschuhe müssen daher immer auf dem neuesten Stand sein, um eine unnötige Strahlenaufnahme zu vermeiden. Geregelt wird das durch § 1 der Röntgenverordnung zum persönlichen Strahlenschutz.
Auch die Hände müssen geschützt werden
Die Schutzausrüstung für Mitarbeiter und Patienten muss der Norm EN 61331-3 entsprechen. Patienten tragen in der Regel eine
Bleischürze, die Mitarbeiter können zusätzlich Röntgenschutzbrillen und entsprechende Handschuhe tragen. Die Handschuhe werden häufig bei Haltemaßnahmen während der Aufnahmen eingesetzt, wenn beispielsweise Kleinkinder oder köperbehinderte Patienten geröntgt werden, die nicht alleine sitzen können. Auch wenn die Hände nicht so stark anfällig auf die Strahlen reagieren wie die Organe, sollten sie in jedem Fall geschützt werden.
Röntgenhandschuhe bestehen in der Regel aus nahtlosem Bleigummi und bedecken die Hände, Handgelenke und Teile des Unterarms. Trotz des enthaltenen Bleis sind sie geschmeidig und extrem leicht. Zusätzlich können bei einigen Modellen auch Baumwollhandschuhe darunter getragen werden, für mehr Komfort. Die Stärke der Schutzwirkung ist durch den Bleigleichwert angegeben. Je höher dieser ist, umso größer ist auch der Strahlenschutz.
Der Bleigleichwert:
- 0,25 mm Pb und 0,35 mm Pb stehen für leichten Schutz
- 0,5 mm Pb mittlerer Schutz
- 1,0 mm Pb sehr starker Schutz
Die unterschiedlichen Ausführungen
Die Handschuhe sind in verschiedenen Größen und als Einheitsgrößen erhältlich. Sie werden entweder als sterile Einweghandschuhe oder wiederverwendbare Varianten angeboten. Durch die Verwendung von Latex lassen sie sich problemlos abwaschen und desinfizieren. Einige Modelle sind zudem für chirurgische Zwecke und den Veterinärbereich geeignet. Seit einiger Zeit wird auch gelegentlich Zinn als Ersatz für Blei verwendet, da es weniger giftig ist aber die Strahlung ebenso fernhält.