FI-Schutzschalter für individuelle Absicherungen
Der FI-Schutzschalter ist ein Summenstromwandler, der durch seine Funktion dazu beiträgt, dass Fehlerstöme im Stromkreis erkannt werden und den Stromkreis allpolig abschaltet.
FI-Schutzschalter sind gesetzlich vorgeschrieben
Elektrischer Strom ist für Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, lebensgefährlich. Aus diesem Grund müssen elektrische Anlagen und Geräte so beschaffen sein, dass sie gut isoliert sind.
Stromkabel sind in Gebäuden und Maschinen sicher zu verlegen, um eine elektrische Spannung an Maschinen- oder Gebäudeteilen zu vermeiden. Neben der Gesundheitsgefährdung, die von einem Stromschlag ausgeht, kann es durch Fehlerstrom und Kurzschlüsse zu Bränden kommen. Um die Gefahren,so gering wie möglich zu halten, ist die Installation der FI-Schutzschalter in Verbindung mit
Sicherungen in Stromkreisen von Gebäuden und Maschinen gesetzlich vorgeschrieben.
Diese Vorschriften bestehen für Stromkreise in Feuchträumen und in Neubauten seit 1984 und seit 2009 für alle
Steckdosen-Stromkreise, die Nicht-Fachleuten zugänglich sind. Somit zählt der FI-Schutzschalter in privaten Wohn- oder Bürogebäuden, Handwerksbetrieben und Geschäftsräumen sowie öffentlichen Gebäuden zur Grundausstattung der
Elektroinstallation. Diese Vorschrift gilt für alle Gebäude, unabhängig von ihrem Alter. Die Bauweise der gesetzlich vorgeschriebenen FI-Schutzschalter folgt der Norm des VDE, des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik.
Die Entwicklung der FI-Schutzschalter
Obwohl der FI-Schutzschalter erstmals 1984 zum Schutz von elektrischen Einrichtungen vorgeschrieben wurde, ist das Prinzip schon seit 1903 bekannt. Das Nürnberger Unternehmen Schuckert entwickelte diese Schutzeinrichtung seinerzeit als Summenstromschaltung zur Erdschlusserfassung. Später wurde ein ähnliches System für das Berliner Stromnetz entwickelt. Eine Weiterentwicklung erfolgte in den USA durch Nicholsen. Der FI-Schutzschalter in seiner heutigen Form entstand in den 1950er Jahren aus diesen verschiedenen Techniken.
Der FI-Schutzschalter und seine Funktionsweise
Der FI-Schutzschalter ist so beschaffen, dass er den Stromkreis allpolig vom Netz trennt, sobald ein bestimmter Differenzstrom überschritten wird. Die Stärke des Differenzstroms, auf die der FI-Schutzschalter reagiert, variiert nach der Art des Verwendungszwecks. So darf bei der Tierhaltung nur ein sehr geringer Fehlerstrom fließen, in privat genutzten Bereichen sind dagegen 30 mA Standard und wiederum in industriellen Anlagen bis 100 mA oder mehr zulässig.
Zur Entstehung von Differenzströmen kommt es dann, wenn ein Fehlerstrom durch eine schadhafte Isolierung oder ein defektes Gerät fließt. Sobald ein menschlicher Körper mit Strom in Berührung kommt, tritt ebenfalls ein Fehlerstrom auf. Um zu erkennen, wann ein Differenzstrom entsteht, vergleicht der FI-Schutzschalter den in den Stromkreis hineinfließenden Strom mit dem wieder hinausflienden. In einer fehlerfrei funktionierenden elektrischen Anlage ist die Summe der Ströme gleich, so dass es nicht zu einer Differenz kommt. Misst der FI-Schutzschalter eine Differenz, so ist das ein Hinweis auf einen Fehlerstrom und der Stromkreislauf wird unterbrochen.
FI-Schutzschalter verschiedener Typen
Da elektrische Anlagen mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben werden können, gibt es die
Schalter in drei verschiedenen Typen. Ein FI-Schutzschalter vom Typ AC erfasst Fehlerströme in einer Gleichstromanlage, Typ A ist für Wechselstromanlagen konzipiert und ein FI-Schutzschalter vom Typ B erkennt sowohl Fehlerströme in einem Gleichstromnetz als auch in einem Wechselstrom-Kreislauf.
In regelmäßigen Abständen ist die Prüftaste zu betätigen, um die Funktionsfähigkeit des Schalters zu prüfen. Moderne FI-Schutzschalter trennen dabei nicht vom Netz.