Digitalspritzen für eine genaue Dosierung
Im Gegensatz zu herkömmlichen Spritzen erlauben Digitalspritzen aufgrund der Verbindung ihrer Zylinder mit einem digitalen Messgerät eine extrem genaue Dosierung bei der Aufnahme oder Abgabe eines Mediums. Digitalspritzen sind im Bereich der Mikroliterspritzen und
Volumetrie weit verbreitet, wenn es wie in der Medizin oder Pharmazie um extrem genaue Dosierungen geht. Mit ihnen werden Schäden am Patienten durch Überdosierungen von Medikamenten vermieden. Ebenso können Proben von Mikroorganismen, Viren, Bakterien oder Pilzen im Labor sehr genau dosiert auf die Nährböden in Petrischalen verteilt werden.
Zum Aufbau von Digitalspritzen
Neben dem Zylinder einer Standardspritze befinden sich eine LCD-Anzeige und Tasten zur Steuerung des mit dem Gerät mechanisch verbundenen Kolbens. Digitalspritzen werden durch den Hersteller bereits kalibriert und erreichen eine Auflösung von plus bzw. minus 0,5 % des Nennvolumens, wobei Nennvolumenbereiche von 0,5 bis 500 Mikroliter keine Seltenheit sind. Hilfsmittel zur Feineinstellung des Volumens bzw. Kolbenanschlags erlauben auch reproduzierbare Volumendosierungen.
Die Größenangaben für die Kanülen
Auch für Digitalspritzen wird die Kanülengröße in diversen Maßeinheiten angegeben. Gebräuchlich sind Millimeter (mm), Gauge, Charrière (Ch.), French (Fr.) oder nach dem Pravaz-System getroffene Größenangaben (Gr.). Gauge ist hierbei eine Angabe, die den DIN- bzw. ISO-Vorschriften entspricht und neben dem Außendurchmesser einer
Kanüle zur leichten Unterscheidung eine bestimmte Farbe zuordnet. Je höher der Gaugewert, desto geringer ist der Außendurchmesser. Bei manchen Gaugewerten ist zudem die Nadellänge definiert (Gauge 20 mit 38 mm), bei anderen nicht (Gauge 21 mit den Längen 30, 35, 40, 50 oder 120 mm).
Zu den Spitzen und deren Befestigungsmöglichkeiten
Digitalspritzen unterscheidet man unter anderem auch nach der Befestigungsmöglichkeit der Nadel, so etwa zwischen N als gasdicht befestigte Standardkanüle oder RN, wenn die Nadel aufschraubbar ist. Die Spitzen können wie bei einem Füllfederhalter halbgebogen schräg in einem Punkt auslaufen oder auch im 90-Gradwinkel glatt abgeschnitten sein, wenn man Proben zur Dünnschichtchromatografie (DC) auf entsprechende Platten gleichmäßig auftragen will.