Arbeitsschuhe - Sicherheit für Ihre Füße
Arbeitsschuhe sind auch unter dem Namen Berufsschuhe bekannt und gehören zur persönlichen Schutzausrüstung am Arbeitsplatz. Im Gegensatz zu
Schutzschuhen oder
Sicherheitsschuhen müssen Arbeitsschuhe nicht mit Zehenschutzkappen ausgestattet sein. Je nach Modell verfügen Sie über verschiedene Schutzeigenschaften, wie rutschhemmend, antistatisch, hitzebeständig oder etwa ölbeständig.
Einsatz häufig vorgeschrieben
Der Einsatz von Arbeits- und Berufsschuhen ist nicht explizit an bestimmte Berufsgruppen gebunden. Immer dann, wenn Gefährdungen passieren und nicht ausgeschlossen werden können, ist das Tragen vorgeschrieben. In vielen Fällen, besonders bei Schutz- und Sicherheitsschuhen werden konkrete Arbeits- und Einsatzbereiche von den Berufsgenossenschaften definiert. Die Funktionalität von Arbeits-, Berufs-, Schutz- und Sicherheitsschuhen ist in den Normen EN ISO 20345:2004 bis EN ISO 20347:2004 geregelt. Hinzu kommen bei Schutz- und Sicherheitsschuhen spezielle Schutzklassen, die noch einmal genau untergliedern, welchen Anforderungen die jeweiligen Schuhe gerecht werden.
Arbeits- und Berufsschuhe werden nach der Norm EN ISO 20347 gefertigt.
Unterschiedliche Sicherheitsnormen
Arbeitsschutzschuhe werden in 3 Kategorien unterteilt:
- Berufsschuhe: sie beginnen mit der Kurzbezeichnung „O“ und müssen keine Zehenschutzkappe, jedoch mindestens einen schützenden Bestandteil (rutschhemmend, durchtrittsicher etc.) besitzen.
- Schutzschuhe: sie beginnen mit der Kurzbezeichnung „P“ und müssen eine Zehenschutzkappe besitzen, die mindestens einer Belastung von 100 Joule standhält.
- Sicherheitsschuhe: sie beginnen mit der Kurzbezeichnung „S“ und müssen eine Zehenschutzkappe besitzen, die mindestens einer Belastung von 200 Joule standhält.
Alle Schuhe werden zudem in Klassen unterteilt, in denen weiterer Eigenschaften definiert werden.
Tipp zur Unterscheidung
Ein Schuh mit der Bezeichnung „O1“ ist ein Berufsschuh der Schutzklasse 1.
Ein Schuh mit der Bezeichnung „P2“ ist ein Schutzschuh der Schutzklasse 2.
Ein Schuh mit der Bezeichnung „S1P“ ist ein Sicherheitsschuh mit der Schutzklasse S1P.
Arbeitsschuhe für spezielle Anforderungsbereiche
Für viele Anforderungsbereiche und
Berufsgruppen gibt es speziell angefertigte und entwickelte Berufsschuhe.
Zum Beispiel für Dachdecker. Je nach Modell sind die Schuhe hier zum Beispiel mit rutschhemmenden Sohlen, stark gepolsterten Schaftabschlüssen oder speziellem Knöchelschutz ausgestattet.
Auch im Medizin-, Praxis oder Laborbereich kommen Arbeitsschuhe zum Einsatz. Vor allem Pantoletten mit rutschhemmender Sohle sind hier weit verbreitet. In der Landwirtschaft und im Garten- und Landschaftsbau gibt es wiederum andere, spezielle und sehr branchenspezifische Anforderungen. Arbeitsschuhe sind hier oft wasser-, öl- oder säurebeständig sowie mit einer rutschhemmenden Sohle ausgestattet.
Arbeits- und Berufsschuhe gibt es in den verschiedensten Formen. Sie sind etwa als Stiefel, Halbschuhe, Pantoletten, Clogs, Sandalen oder Gummistiefel erhältlich.
Unterscheidung nach Material und Herstellung
Arbeitsschuhe werden in 2 Klassifizierungsarten eingeteilt:
Klasse I:
Lederschuhe oder Schuhe aus einem anderen Material, die nach herkömmlichen Fertigungsmethoden hergestellt sind.
Klasse II:
Schuhe, die im Ganzen geformt oder vulkanisiert sind (z.B. Gummistiefel).
Unterteilung in Schutzklassen
Alle Arbeits- und Berufsschuhe werden in 5 Schutzklassen unterteilt. Jede Klasse hat spezielle Mindestanforderungen, die, je nach Modell, erweitert werden können.
Schutzklasse (EN ISO 20346) |
Eigenschaften |
Nässeschutz |
Sohle durchtrittsicher |
OB
|
mindestens eine Zusatzeigenschaft
|
-
|
-
|
O1
|
A, FO, E
|
-
|
-
|
O2
|
A, FO, E, WR
|
ja
|
-
|
O3
|
A, FO, E, P, WRU
|
ja
|
ja
|
O4
|
A, FO, E, WR
|
ja
|
-
|
O5
|
A, FO, E, P, WR
|
ja
|
ja
|
Zusätzliche Kennzeichnungen/Eigenschaften
Viele Arbeitsschuhe erfüllen besondere Eigenschaften, die zusätzlich gekennzeichnet sind.
- P: durchtrittsicher
- A: antistatisch
- CI: kälteisoliert
- HI: wärmeisoliert
- FO: benzin- und ölresistente Sohle
- WRU: wasserdichtes Material am Schaft
- SRC: rutschfeste Sohle
- HRO: hitzebeständige Sohle
- WR: wasserdichter Schuh
- CR: Schnittschutz am Schaft
- E: Energieaufnahme im Fersenbereich
- WR: wasserdichter Schuh
- C: leitfähig
- SRA: Rutschhemmung (Keramikfliesen/Reinigungsmittel)
- SRB: Rutschhemmung (Stahlboden/Glycerin)
- SRC: Rutschhemmung (Keramikfliesen/Reinigungsmittel, Stahlboden/Glycerin)
Tipp zum richtigen Kauf
Ein Arbeitsschuh mit der Bezeichnung „O2 CI, CR“ hat folgende Eigenschaften:
- alle Eigenschaften der Schutzklasse 2: antistatisch, benzin- und ölresistente Sohle, Energieaufnahme im Fersenbereich, durchtrittsichere Sohle, wasserdicht
- zusätzlich: CI – Kälteisolierung und CR – Schnittschutz am Schaft
Schutzschuhe und Sicherheitsschuhe werden ebenfalls in Schutzklassen eingeteilt, deren Anforderungen ähnlich sind. Bei der Bezeichnung „S3“ handelt es sich um einen Sicherheitsschuh der Schutzklasse 3, bei der Bezeichnung „P1“ um einen Schutzschuh der Schutzklasse 1.
Tragekomfort – glückliche und geschützte Mitarbeiter durch den passenden Berufsschuh
Sehr häufig wird von Mitarbeiter beklagt, dass die Arbeits- und Berufsschuhe viel zu schwer und zu unbequem sind. Häufig stellt sich heraus, dass die Größe und Weite der Schuhe –meist unbewusst- falsch gewählt wurde. Auf Schuhgröße und –weite sollte also besonderes Augenmerk gelegt werden. Die Füße der Mitarbeiter sind so geschützt und ermüden langsamer. Zudem gibt es mittlerweile gerade im Bereich der Arbeits- und Berufsschuhe zahlreiche verschiedene Modelle, von sportlichen bis hin zu seriösen Schuhen, die auch entsprechend leicht sind. Für jeden Mitarbeiter ist da bestimmt das passende Modell dabei, das er dann auch anzieht, um gut geschützt zu sein.